Beschreiben Sie uns bitte ihre persönliche Situation, in der Sie sich befanden, bevor Sie bei der Gloor Rehabilitation & Co. AG angefangen haben zu arbeiten.
Manuel Martin: Angefangen hat alles vor sechs Jahren mit einem Burnout. Danach war ich nicht mehr zu 100% einsetzbar und verlor meine alte Arbeitsstelle. Es folgten unzählige und leider auch erfolglose Bewerbungsversuche. Die Nachwirkungen meines Burnouts spüre ich heute immer noch. Ich bin vergesslicher als zuvor, verliere oft den Faden und kann nur noch sehr schlecht mit stressigen Situationen umgehen. Es war für mich enorm wichtig zu wissen, dass ich bei einer allfälligen neuen Stelle nicht zu viele Dinge auf einmal erledigen muss, sondern eine Aufgabe nach der anderen abarbeiten kann. Über meine Therapeutin der Psychiatrie Baselland gelang ich schliesslich zu meiner Job Coachin Jacqueline Etter von inclusioplus, die mich über mehrere Monate zurück in die Arbeitswelt begleitete.
Frau Chaguaceda-Wenger, was hat Sie dazu bewogen, diese Stelle in Ihrem Unternehmen zu schaffen?
Cornelia Chaguaceda-Wenger: In unserer aktuellen Lizenzlaufzeit des Labels iPunkt haben wir uns unter anderem das Ziel gesetzt, diese Stelle zu schaffen und zu besetzen. In einem von Impulse organisierten Workshop haben wir gemeinsam das Profil der Stelle definiert. Sie sollte uns einerseits in unserer täglichen Arbeit entlasten, andererseits durfte sie keinesfalls in Konkurrenz mit bereits vorhandenen Arbeitsstellen stehen. Gleichzeitig wollten wir einer Person, die sich in einer anspruchsvollen Situation befindet, die Chance geben, Teil unseres Teams zu werden und ihr eine Aufgabe anzubieten.
Wie kam es zum ersten Kontakt mit Herrn Martin?
C.C.W: Unsere neu geschaffene Stelle haben wir auf dem Stellenportal von Impulse ausgeschrieben, woraufhin sich Jacqueline Etter von inclusioplus bei uns gemeldet hat. Kurz darauf fand das erste persönliche Treffen statt, gefolgt von einem Probearbeiten, bei dem Herr Martin die Möglichkeit hatte, das Team und die Arbeitsumgebung kennenzulernen.
Wie haben Sie aus Arbeitgebersicht die Zusammenarbeit mit inclusioplus und Impulse erlebt?
C.C.W: Die Zusammenarbeit mit den beiden Organisationen war für uns sehr wertvoll. Impulse hat uns wirklich dazu ermuntert, diese Stelle zu schaffen, obwohl wir anfangs Bedenken hatten, ob wir überhaupt jemand Passendes finden würden. Inclusioplus stellte uns dann sozusagen den richtigen Mann zur richtigen Zeit vor.
Wie wichtig war es für Sie, wieder einem geregelten und beruflichen Alltag nachzugehen? Oder anders gefragt, hat sich das vielleicht sogar positiv auf Ihre Gesundheit ausgewirkt?
M.M: Ich habe mich sehr auf die neue Aufgabe gefreut. Besonders wichtig war es für mich, wieder eine Struktur in meinem Alltag zu haben. In der Zeit, als ich arbeitslos war, wurde für mich manchmal der Tag zur Nacht und umgekehrt. Darunter habe ich sehr gelitten. Ausserdem gab mir mein neuer Job endlich wieder das Gefühl, gebraucht zu werden, was sich definitiv positiv auf meine Gefühlslage ausgewirkt hat.
Herr Heinimann, welche Rolle haben Sie eingenommen bei der Einarbeitung von Herrn Martin?
Hansjörg Heinimann: Ich durfte ihn vor allem zu Beginn der Einführungsphase eng begleiten (C.C.W. ergänzt schmunzelnd: «Du hattest die Hauptrolle!»). Es war mir persönlich sehr wichtig, dass wir ihn mit offenen Armen empfangen und ihm das Gefühl geben, dass seine Hintergrundgeschichte für uns überhaupt keine Rolle spielt. Wir achteten sehr darauf, Herrn Martin Schritt für Schritt an seine neuen Aufgaben heranzuführen, ohne Gefahr zu laufen, dass er wieder in alte Muster zurückfällt.