Die Mentorinnen, Mentoren und Mentees argumentierten dabei für und gegen eine These von
Karl Emmenegger, Laufbahnberater und Mentor bei Impulse:
„70 Prozent der Stellensuchenden schaffen es nicht, alleine eine Stelle zu finden."
Und dies völlig unabhängig davon, ob sie mit einer Behinderung leben oder nicht, ob sie jung oder alt sind, stellte Emmenegger provokativ in den Raum. Seine Erfahrung hat Gewicht, als Leiter des Instituts für Berufsfindung am Schweizer Paraplegiker-Zentrum hat er weit über tausend Stellensuchende auf dem Weg in den Arbeitsmarkt begleitet.
Auf dem Weg zur Tandem-Zielvereinbarung sich selbst von aussen betrachten
Seine Erfahrungen zeigen, dass sorgfältig vereinbarte Ziele Tandems stark und erfolgreich machen. Auf dem Weg dahin sich selbst von aussen zu betrachten, ist für Mentorinnen und Mentoren besonders wichtig, um sich an die Stelle des Stellensuchenden zu versetzen. Für Mentees ist es wichtig, wirklich alle eigenen Wünsche wahrzunehmen und realistische von illusionären zu unterscheiden. Wie immer das Schicksal einen auch aus der Bahn geworfen hat, Dankbarkeit für das bisherige Leben und Demut machen Menschen offen für Neues im (Berufs-) Leben, ob sie nun alleine oder zu zweit in Mentoring-Tandems unterwegs sind.
These sorgt für kräftigen Einspruch und starke Zustimmung
Die provokante These, dass es Stellesuchende ohne fremde Hilfe kaum schafften, einen passenden Job zu finden, sorgte für genauso kräftigen Widerspruch wie Zuspruch in den Online-Break-Out-Sessions. Während die einen dafür plädierten, die These gar noch weiter zuzuspitzen und von 90 bis 100 Prozent sprachen, wehrten sich andere vehement gegen eine zu starke Verallgemeinerung der Behauptung. Denn Erfahrungen als Recruiter oder als Stellensuchende zeigten gerade, dass es viele gibt, die von sich aus aktiv werden und ihre beruflichen Netzwerke gewinnbringend ins Spiel bringen können. Wie auch immer, einig waren sich alle Diskussionsteilnehmerinnen – und-teilnehmer darin, dass es sich unbedingt lohnt, sich mit einer Vertrauensperson auf einen naturgemäss offenen, spannenden Prozess auf der Suche nach einer neuen Herausforderung einzulassen.