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Am Mittwoch, 27. Oktober 2021 war Elisabeth Spreng Troller unser Gast an der Mittagstafel im 4. Stock des Impulse-Hauptquartiers. Im Talk sprach die HR-Spezialistin und Expertin für Neu-Orientierung über die Chancen und Herausforderungen eines beruflichen Quereinstiegs.
Eine Neuorientierung im Berufsleben kann vieles sein: Ein neuer Lebensabschnitt, eine Zerreissprobe oder ein Abenteuer. Doch was braucht es, damit dieses Abenteuer gelingt? Im Interview mit Nicole Bertherin gab Elisabeth Spreng Troller Einblicke in ihre Praxis und wie sie ihre Klienten bei einer Neuorientierung unterstützt. Sie gewährte auch Einblicke in ihre eigene Biographie. Denn in ihrer Karriere gab einige Neuorientierungen, freiwillige und unfreiwillige. Den perfekten Erfolg ab Stange gibt es natürlich nicht. Aber diese Aspekte sind für Elisabeth Spreng die Erfolgs-Zutaten: Abschied nehmen vom Alten, auf Empfang gehen für das Neue, für den Zufall offen sein und schliesslich der Mut zum Risiko.
Nicht zu unterschätzen ist die Rolle des Zufalls. Eine Neuorientierung ist keine Angelegenheit, die man von A bis Z durchplanen soll oder kann. Im Gegenteil: «Eine erfolgreiche Neuorientierung lebt davon, sich auf Zufälle einzulassen, bereit zu sein für neue, unvorhergesehene Gelegenheiten und diese auch zu wagen», sagt Elisabeth Spreng Troller.
Vom Waffenmechaniker zum technischen Hauswart – Strategien und Best Practices
Bei einem verführerisch leckeren Snack bildeten sich Gruppen aus Mentorinnen, Mentoren und Mentees und besprachen gelungene Neuorientierungen, zusammengestellt aus der Praxis von Elisabeth Spreng Troller. Im einen Fallbeispiel wurde aus einem Waffenmechaniker ein technischer Hauswart. Im anderen wagte ein Tourenplaner einer Freizeitorganisation den Sprung in die Selbständigkeit als Eventmanager.
Auch der Koch der Mittagstafel, Gabriel Thürkauf hat eine intensive Phase der Neuorientierung durchgemacht. Nach seiner Lehre als Metallbauer suchte er wegen einer Verletzung nach einer neuen Tätigkeit. In diesem Sommer hat er bei Impulse die Ausbildung zum Kaufmann EFZ in Angriff genommen. Die Inputs und Anstösse von Elisabeth Spreng Troller inspirierten ihn, ein Prinzip zu formulieren und einen Text zu Kakteen zu verfassen:
«Mit Kakteen kann wunderbar das 3A-Prinzip visualisiert werden: Akupunktur, Aktivieren und Aufbruchsenergie.
Der Kaktus: Eine Pflanze, die man nur schwer aus der Ruhe bringt. Sie steht für Ausdauer und Widerstand, sowie für Schmerz, wenn man sie nicht achtsam behandelt.
Für mich ist diese Pflanze ein Zeichen der Widerstandsfähigkeit und der Ruhe,
auch wenn sie langsam wächst, wächst sie stetig, treibt Wurzeln und vermehrt sich.
Man soll sich wiederholt daran erinnern, dass es nicht immer weiter und höher und schneller gehen muss, damit Fortschritt entsteht.
Manchmal sollte man einfach verharren, seine Wurzeln ausstrecken und seine Energie wieder aufsammeln.
Etwas faszinierendes an allen Sukkulenten ist, dass sie sich selbst aus nur einem Teil der Pflanze wieder erheben können und dass aus diesem wieder eine ganze Pflanze wachsen kann.»
Wer selbst auf dem Weg der Neuorientierung ist, sollte gut in sich hineinhören und sich vielleicht fragen, mit welchen Geschichten man noch nicht abgeschlossen hat und wie es weiter gehen soll. Am besten macht man das zu zweit, mit einem Freund oder einem Coach, denn Team-Arbeit schafft Verbindlichkeiten!
Darüber hinaus kann eine Aussenwahrnehmung oder Fremdeinschätzung sehr hilfreich sein: Im Team können Fragen wie: «Was siehst du in mir? Was mache ich gut? Wo verstecke ich mich?» besser beantwortet werden als allein.
Oft stellt sich die Frage der Finanzierung einer Weiterbildung im Rahmen einer Neuorientierung. Doch auch da gibt es Mittel und Wege. Im Falle des Eventmanagers diente eine vermietete Wohnung im Einfamilienhaus dazu, Mittel zu generieren. Nicht zuletzt helfen Stiftungen, Weiterbildungen zu finanzieren. Eine grosse schweizerische Stiftung ist die Stiftung EDUCA SWISS:
EDUCA SWISS finanziert Aus- oder Weiterbildungen und hilft Stellensuchenden bei der Planung.
Die Mittagstafel bietet Mentoren, Mentorinnen und Mentees die Gelegenheit, sich auszutauschen und die Neuigkeiten vom Mentoring Programm aus erster Hand zu erfahren. Sie ist Begegnungsplattform und Weiterbildung in einem. Zur Mittagstafel werden Impuls-Geberinnen und Impuls-Geber und Expertinnen und Experten eingeladen, die zu einem bestimmten Thema oder einer Fragestellung ihr Wissen und ihre Erfahrungen weitergeben.
Übrigens: Für das Mentoring 50+ suchen wir freiwillige Mentorinnen und Mentoren. Weitere Informationen: Hier klicken