In den kommenden 10 Jahren werden wesentlich mehr Menschen altersbedingt den Arbeitsmarkt verlassen als junge nachrücken. Eine erfolgreiche Personalpolitik schöpft das inländische Fachkräftepotenzial aus, indem sie auf alle Gruppen von Arbeitskräften baut.
Chancen bieten sich Personalverantwortlichen in der Gestaltung eines Arbeitsumfelds, in dem sich Erwerbstätige mit Behinderung oder einer gesundheitlichen Beeinträchtigung wertschöpfend einbringen können und dem Unternehmen als Fachkräfte erhalten bleiben.
Genau hier setzt die gemeinnützige Organisation Impulse mit Sitz in Basel an: Mit dem Label iPunkt unterstützt Impulse Unternehmen, Barrieren im Arbeitsumfeld zu erkennen und systematisch anzugehen und zeichnet sozial engagierte Unternehmen aus.
Erfahrungen aus erster Hand
Die iPunkt-Denkpause vom Mittwochabend, 18. September 2019 im Saldome Saline Riburg in Rheinfelden (AG) zeigte in inspirierender Umgebung Optionen für ein inklusives Arbeitsumfeld auf. Menschen mit Behinderung, Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sowie Fachpersonen gaben den 100 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Organisationen der Behindertenhilfe ihre Erfahrungen und mögliche Ansätze weiter.
Im Gespräch waren Prof. Dr. Nils Jent, Direktor für Angewandte Forschung am Center for Disability and Integration der Universität St. Gallen; Andrea Pacovsky, Sozialwissenschaftlerin; Jahn Graf, Youtuber, Jahns rollende Welt; Sandy Sarmini, Personalverantwortliche Birkhäuser+GBC AG; Adrian Sennrich, Leiter Betrieb Metropol Kurier GmbH; Pirmin Trachsel, Leiter Personal Galliker Transport AG und Tanguy Quartenoud, HR-Bereichsleiter Schweizer Salinen AG.
Bei den Gesprächen wurde aufgezeigt, welche Handlungsfelder ein Unternehmen optimieren kann, damit sich Menschen mit Behinderung wertschöpfend einbringen können: Ohne Commitment der Geschäftsleitung, wird es schwierig im Personalmanagement der Führungs- und Teamkultur chancengerecht zu handeln.
Statements:
Tanguy Quartenoud, HR-Bereichsleiter Schweizer Salinen AG: «Als regionaler Arbeitgeber nehmen wir unsere unternehmerische Sozialverantwortung wahr, indem wir die Chancengleichheit im Arbeitsmarkt für Menschen mit einer Behinderung gewährleisten und so Vorurteile abbauen. Unsere Mitarbeitenden tragen diese Werthaltung mit und stärken so unser soziales Engagement bei der Arbeitsplatzerhaltung und der beruflichen Reintegration. Das Label iPunkt verleiht unserem sozialen Engagement nun ein Gesicht.»
Prof. Dr. Nils Jent, Direktor für Angewandte Forschung am Center for Disability and Integration der Universität St. Gallen: «Bei der Inklusion von Menschen mit Behinderung im Arbeitsmarkt geht es nicht um Zahlen oder Statistiken sondern um einen Wertewandel. In den Köpfen von Arbeitgebenden wird beispielsweise Behinderung automatisch mit Minderleistung und Zusatzkosten verknüpft – hier braucht es vermehrt ein Ressourcenorientiertes Denken.»