Verantwortungsbewusstes unternehmerisches Handeln kann einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen leisten. Gleichzeitig kann es die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen stärken. Die Diskussion der Veranstaltung brachte das Spannungsfeld eindrücklich zum Ausdruck zwischen dem gesellschaftlichen Anspruch nach mehr
sozialer Nachhaltigkeit in der Arbeitswelt und Herausforderungen bei der
praktischen Umsetzung. Im Gespräch waren:
- Christine Andrea Affolter, Jurymitglied Basler Sozialpreis
- Regina Ammann, Leiterin Business Sustainability Schweiz, Syngenta
- Andy Cavegn, Gastgeber Restaurant zum Tell
- Andrea Fimian, CEO/Founder fips consulting
- Pascal Güntensperger, Leiter Label iPunkt
- Antonio Hautle, Direktor UN Global Compact Switzerland & Liechtenstein
- Luana Huber, Leiterin Kant. Fachstelle für öffentliche Beschaffungen
- Roland Ming, CFO alltech Installationen AG
- Kathrin Schüepp, Geschäftsführerin Metropol Kurier GmbH
- Rolf Schürmann, Geschäftsleiter IV-Stelle Basel-Stadt
- Kaspar Sutter, Regierungsrat Kanton Basel-Stadt
Die Akteure aus Wirtschaft, Verwaltung und Arbeitsmarktintegration strichen heraus: Unternehmen täten gut daran, die Veränderungen in der Gesellschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit aktiv mitzuprägen. Durch die Kommunikation ihres verantwortungsvollen Unternehmertums würden sie auf ihr Engagement hinweisen und gleichzeitig bei Kunden das Bewusstsein für Nachhaltigkeit fördern. Dies gelte für alle Geschäftsbeziehungen gleichermassen – sei dies von Unternehmen zu Privatpersonen oder Stellensuchenden, zu anderen Unternehmen und auch zur öffentlichen Hand.
Im zukünftigen Beschaffungsgesetz des Kantons Basel-Stadt soll beispielsweise bei Auftragsvergaben neu die soziale Nachhaltigkeit berücksichtigt werden – insbesondere die Anstellung von Menschen mit Behinderungen. Die Herausforderung bei der Berücksichtigung solcher «weicher» Faktoren liege darin, diese in faire, praxistaugliche und messbare Kriterienkataloge zu fassen. Auch multinationale Konzerne würden vermehrt auf Nachhaltigkeitsaspekte entlang ihrer Wertschöpfungsketten achten. Dies eröffne für verantwortungsvolle KMU neue Chancen, als lokale Zulieferer ins Geschäft zu kommen.
Nicht zuletzt habe auch die Arbeitsmarktintegration ein Interesse an sozialer Nachhaltigkeit. Eine erfolgreiche Personalpolitik schöpfe das inländische Fachkräftepotenzial aus, indem es auf alle Gruppen von Arbeitskräften baue – Chancen würden sich durch die Integration von Stellensuchenden mit Behinderungen oder durch den Arbeitsplatzerhalt für erkrankte oder verunfallte Mitarbeitende bieten.