Rund ein Fünftel aller Mitarbeitenden leidet an einer psychischen Störung. Dies zeigt, dass sich psychische Krankheit und Arbeitsfähigkeit nicht ausschliessen. Führungskräfte und Personalverantwortliche in der Schweiz schätzen aber, dass rund 20% der Belegschaft schon einmal psychisch bedingte Arbeitsprobleme hatten, die sich negativ auf die Arbeitsfähigkeit auswirkten. Psychische Krankheit verhindert also normalerweise nicht, dass man arbeiten kann, sie führt jedoch oft zu Produktivitätsverlusten und manchmal auch zu erheblichen Belastungen für alle Beteiligten.
Der Leitfaden will hier Abhilfe schaffen und stellt den Unternehmen eine systematische Sammlung von Handlungsansätzen zur Verfügung. Er beabsichtigt nicht, eine individuelle Problemsituation zu lösen, sondern gibt sachliche Hinweise, wie Unternehmen geeignete Prozesse installieren können, um solche Situationen insgesamt wirksamer und mit weniger Belastung für alle Beteiligten lösen zu können.
Für die Entwicklung des Leitfadens wurde im Rahmen einer Veranstaltung in der Paulus-Akademie vom 25. Juni 2021 das Erfahrungswissen von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen aktiv einbezogen. Die Entwicklung erfolgte im Auftrag des Eidg. Büro für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen EGBG und wurde durch eine breit abgestützte Echogruppe nationaler Interessensvertretungen begleitet.