Jeder Mensch ist einzigartig. Dementsprechend individuell und komplex gestalten sich die Bedürfnisse bei der Arbeitsmarktintegration und Weiterbeschäftigung von Menschen mit Behinderung oder dauerhafter Erkrankung. Wenn für Arbeitgeber und beteiligte Akteure die Lösungsvarianten mehrdeutig und das Vorgehen unklar sind, lohnt sich die Orientierung am Vorbild erfolgreicher Praxis.
Ressourcenorientiertes Handeln ermöglicht Miteinbezug
Das IKEA-Einrichtungshaus in Pratteln/BL, selbst Arbeitgeberin von Menschen mit Behinderung und dafür von Impulse mit dem Label iPunkt ausgezeichnet, bot für die iPunkt-Denkpause den passenden Rahmen: Mit «Talks im Wohnzimmer» wurde für die Akteure aus Wirtschaft, Politik, Arbeitsmarktintegration sowie Menschen mit Behinderung Raum für einen Austausch unter einem Dach ermöglicht.
Die Talkgäste zeigten erfolgreiche Beispiele und Instrumente für ein barrierefreies Arbeitsumfeld auf. In kurzweiligen Zweiergesprächen diskutierten Patrick Zaugg, Firmenbetreuung Handelskammer beider Basel mit Dani Stutz, Kaufmännischer Leiter R. Häsler AG; David Weber, Leiter Kommunikation und PR, Gewerbeverband Basel-Stadt mit Andreas Allenspach, Software Engineer FHNW; Sabine Ehrat, Fachpsychologin für Psychotherapie und Neueropsychologie FSP mit Martin Kaiser, Präsident Compasso; Frank Linhart, Arbeitgeberverband Basel mit Niklas Baer, Leiter Fachstelle psych. Rehabilitation, Psychiatrie Baselland und Reto Baumgartner, Leiter IV-Stelle Basel-Landschaft mit Sandra Berchtold, HR-Manager, IKEA-Einrichtungshaus Pratteln/BL.
Die Diskussionen zeigten auf, dass die Gleichstellung in der Arbeitswelt eine Win-Win-Situation mit sich bringt: Wenn die verschiedenen Akteure, sei es Arbeitgeber oder Ärzte ressourcenorientiert handeln, können Menschen mit Behinderung ihr Potential besser in der Wirtschaft einbringen. Unter anderem liegt im Personalmanagement und der Führungskultur ein grosses Potential im Bezug auf ein barrierefreies Arbeitsumfeld.
Gespräch mit Nationalrat Christian Lohr zur Behindertenpolitik
Einen Perspektivenwechsel fordert auch die UNO-Behindertenrechtskonvention (UNO-BRK), die von der Schweiz ratifiziert wurde und 2014 in Kraft trat. Mit ihrem Beitritt zum Übereinkommen verpflichtet sich die Schweiz die Gleichstellung in der Gesellschaft zu fördern. In diesem Zusammenhang wollte CVP-Nationalrat Christian Lohr mit seinem Postulat vom Bundesrat wissen, wie er eine «Kohärente Behindertenpolitik» entwickeln und umsetzen möchte. Lohr äusserte sich an der iPunkt-Denkpause zum im Frühling 2018 erschienen Bundesratsbericht, zu den getroffenen und geplanten Massnahmen sowie zu den Herausforderungen.
Inklusion fördern: Miteinander geht es besser
Nationalrat Christian Lohr und die iPunkt-Denkpause und Talkgäste unterstrichen, dass es alle Player benötigt, um die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung in der Arbeitswelt zu fördern. Symbolisch dafür bauten sie als Schlusspunkt der iPunkt-Denkpause 2018 gemeinsam einen runden Tisch auf.
Moderiert wurde die iPunkt-Denkpause von Frank Linhart (Arbeigeberverband Basel) und Guido Herklotz (Impulse).